Es geht um das Thema selbstbestimmte Bildung. Ihre Geschichte, die Konzepte und einen Ausblick auf die Zukunft, für die symbolisch der Leuchtturm im Hintergrund steht.

Selbstbestimmtes Lernen bietet eine vielversprechende Alternative zum tradtionellen Bildungssystem. Sie fördert die individuelle Entfaltung, die Eigenverantwortung und die Freude am Lernen. Der Erfolg selbstbestimmter Bildungansätze zeigt, dass es möglich ist Bildung neu zu denken und an die Bedürfnisse der Lernenden anzupassen. 

Selbst bestimmten was, wie und wo gelernt wird

Selbstbestimmtes Lernen ist ein pädagogisches Konzept, bei dem Lernende die Freiheit haben, ihren  Lern- und Bildungsweg eigenständig zu gestalten. Im Gegensatz zum traditionellen Bildungssystem, das auf festen Lehrplänen und standardisierten Prüfungen basiert, steht bei der selbstbestimmten Bildung die Autonomie des Lernenden im Mittelpunkt.

Basierend auf ihren Interessen, Neigungen und Lebenszielen, entscheiden Lernende selbst was, wann, wie und mit wem sie lernen möchten.

Die Geschichte der selbstbestimmten Bildung 

Selbstbestimmtes Lernen wurzelt in verschiedenen pädagogischen und philosophischen Strömungen, die sich seit dem 18. Jahrhundert herausgebildet haben. Bis heute werden die Ansätze kontinuierlich weiterentwickelt. 

Aufklärung und Rousseau

Emilé

Im 18. Jahrhundert legte der Philosoph Jean- Jacques Rousseau mit seinem Werk „Emilé oder Über die Erziehung“ den Grundstein für die Idee der selbstbestimmten Bildung. Rousseau glaubte, dass Kinder von Natur aus gut sind und die Freiheit haben sollten, ihre eigene Bildung durch Erfahrungen selbst zu gestalten.

Reformpädagogik

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert förderte die Reformpädagogik die Idee der selbstbestimmten Bildung. Pädagogen wie Johan Heinrich Pestalozzi, Maria Montessori und Rudolf Steiner verlangten, dass Bildung nicht nur Wissen vermittelt, sondern die ganzheitliche Entwicklung des Kindes unterstützt. Sie betonten die Bedeutung individueller Lernwege und wie wichtig es ist, im Lernprozess selbst tätig zu werden.

Demokratische Schulen, Summerhill und Freie Alternativschulen

Die Gründung der Schule Summerhill durch A.S. Neill im Jahr 1921 markierte einen Meilenstein für die moderne selbstbestimmte Bildung. Summerhill zählte zu den ersten demokratischen Schulen, in denen Kinder frei wählten, was und wann sie lernen wollten. Sie setzten auf eine radikale Selbstbestimmung im Lernprozess und auf die Gleichberechtigung von Schülern und Lehrern. Die Schulgemeinschaft ist demokratisch organisiert. 

In Deutschland entstanden zudem Freie Alternativschulen. Sie fordern ebenfalls die Mit- und Selbstbestimmung der Lernenden ein. Neben dem Lernen wird sich mitunter speziellen Themen gewidmet, die zur Lösung gesellschaftlicher Aufgaben und Problemen beitragen sollen. 

Homeschooling und Freilernen

Homeschooling und Freilernen sind Ansätze, die beide außerhalb des traditionellen Schulsystems gelebt werden. 

Beim Homeschooling werden die Kinder zu Hause unterrichtet. In der Regel wird einer Art Lehrplanstruktur gefolgt. Dabei sind die Eltern oder engagierte Lehrkräfte Bildungsbegleiter. 

Beim Freilernen oder Unschooling, erfolgt das Lernen ohne jeglichen Lehrplan. Lernhinhalte ergeben sich durch das tägliche Leben und die Interessen der Kinder. Manchmal wird es auch als natürliches Lernen bezeichnet. 

Moderne Einflüssse und Digitialisierung

In den letzten Jahrzehnten hat die Digitalisierung enorme, neue Möglichkeiten für die selbstbestimmte Bildung eröffnet. Online-Schulen, Online-Lernplattformen, zahlreiche Kursangebote stehen zur Verfügung und erleichtern selbstbestimmtes Lernen.

Homeschooling- und Freilerner-Familien haben es dadurch viel einfacher Bildung individuell zu gestalten.

Wird selbstbestimmtes Lernen die Zukunft?

Aus meiner Sicht ist selbstbestimmtes Lernen nicht nur eine pädagogische, sondern eine vielversprechende Antwort auf die Gegebenheiten und Herausforderungen unserer Zeit. Sie fördert individuelle Entfaltung, Eigenverantwortung und Freude am Lernen

Lernende können ihren Bedürfnissen, Talenten und Interessen folgen und so Stück für Stück ihr Potential voll ausschöpfen. 

Sie bietet maximale organisatorische Flexibilität, abgestimmt auf die Erfordernisse der Lernenden und ihrer Familien. Lebenslanges Lernen wird selbstverständlich. Wir sollten Wege finden, diese Idee weiter voranzubringen. 

Beratung und Erfahrungsaustausch

Wenn ihr Fragen zur Ausgestaltung von selbstbestimmter Bildung habt oder wissen möchtet, wie ihr selbstbestimmtes Lernen für euch effektiv organisieren könnt, meldet euch bei mir. Ich bin für eure Fragen da und erstelle auf Wunsch auch individuelle Bildungspläne.

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